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Beamer – Inklusive Einkaufsberater

Beamer – Inklusive Einkaufsberater

Beamer – Inklusive Einkaufsberater

Mit der Entwicklung von HDTV und dem boomenden Markt für den DVD–Nachfolger, die Blu–Ray, kommen immer mehr Menschen auf den Geschmack, gestochen scharfe Filme zu sehen. Doch wer sich große, hochaufgelöste Bilder an einem Flachbildfernseher mit 120 Zentimetern Diagonale ansehen will, zahlt für ein entsprechendes Gerät schnell an die 2000 Euro. Und genau hier setzten die Beamer an!

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Was sind eigentlich Beamer?

Beamer sind Projektoren, die durch verschiedene Techniken ein Bild vergrößert auf eine Projektionsfläche (Wand, Leinwand, etc.) werfen. Vielen wird der Vergleich mit einem Diashow Projektor voraussichtlich weiterhelfen, denn dieser wirft ebenfalls (Dia–)Bilder an eine Wand.

Das Wort „Beamer“ ist ebenso wie das Wort „Handy“ im Ausland nicht bekannt (Ausnahme Niederlande), sondern eine rein deutsche Erfindung. Scheinbar geht der Begriff auf das englische Verb „to beam“ (= strahlen) zurück. Erzählen Sie also einem Amerikaner, dass Sie sich einen neuen Beamer zugelegt hätten, geht dieser davon aus, dass Sie sich einen schicken, neuen BMW gekauft haben, da „Beamer“ im englischen umgangssprachlich für einen BMW steht.

Warum werden Beamer im Heimkino–Bereich immer häufiger eingesetzt?

Natürlich war die Entwicklung und Einführung hochauflösender Bilder für viele Heimkino–Fans einen Freudensprung wert. Endlich konnten sie ihre Filme gestochen scharf auf großen Flachbildfernseher ansehen und jedes noch so kleine Detail erkennen. Doch spätestens bei der Fußball–Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erkannten die meisten Heimkino–Freunde – die sich dann gleichzeitig auch noch für Fußball oder zumindest die Atmosphäre interessierten –, dass es ja noch viel größer geht. Gemeint ist in diesem Fall das Bild. Denn viele Lokale boten zu dieser Zeit die übertragung der Spiele auf Großbildleinwänden an. Und was kam da zum Einsatz? Richtig, Beamer!

Von nun an fiel der Startschuss zum Kauf von Beamern und Leinwänden für diejenigen, denen ihr Full–HD–Flachbildfernseher mit einer Bilddiagonale von 130 Zentimetern zu klein war.

Welche Vorteile bieten Beamer im Allgemeinen?

Der größte Vorteil liegt klar auf der Hand: Filme können in einer nahezu Kino–artigen Größe in den heimischen vier Wänden angesehen werden. Aktuelle Geräte ermöglichen Fernseh– und Videobilder im HD–Format auch außerhalb abgedunkelter Heimkinokeller an die Wand zu werfen – mit hervorragenden Kontrasten und einer Bilddiagonale, der (fast) nur die angestrahlte Wand Grenzen setzt. Und gegen eine drei Meter breite, hochaufgelöste Leinwand sehen selbst die 50 Zoll Flachbildfernseher sehr klein aus!

Bereits für ca. 300 Euro gibt es mittlerweile Geräte, die ideal dazu geeignet sind, bei Sport–Events Party–Stimmung zu erzeugen. Man räumt einfach eine ausreichend große Wand frei, baut den Beamer in passender Entfernung auf und stellt daneben für das Eingangssignal einen Laptop mit DVB–T–Stick. Nach dem Event verschwindet der Beamer dann wieder ganz schnell im Schrank, ebenso wie der Laptop. Cineasten läuft es im ersten Moment kalt den Rücken herunter, wenn Sie das doch recht flaue Bild der preiswerten Geräte sehen – im Endeffekt macht es dann aber doch Spaß, eine Live–übertragung in einer solchen Größe anzuschauen.


Welchen Arten von Beamern gibt es und welche Vor– bzw. Nachteile haben sie?

Wie auch bei normalen Fernsehgeräten, die sich inzwischen durch verschiedene Techniken für die Bilddarstellung unterscheiden (LCD, Plasma, Laser, LED, Röhre), gibt es auch bei Beamern verschiedene Modelle, die oft auf einen einzigen Einsatzbereich spezialisiert sind. Damit Sie sich vorab schon einen kleinen überblick machen können, werden hier kurz die gängigsten Projektionstechniken sowie ihre Vor– und Nachteile erläutert.

LCD–Beamer:

LCD-Technik - HiFi-Online.net
Flüssigkristallbeamer funktionieren im Prinzip genauso wie Diaprojektoren. Anstelle eines Dias haben sie jedoch kleine, transparente Flüssigkristallelemente. Die Technik ist dabei relativ simpel erklärt: ein weißes Licht wird mit einem Prisma in die drei Grundfarben aufgespalten und durch drei kleine LCD–Displays geschickt. Anschließend setzt ein weiteres Prisma daraus ein Farbbild zusammen. Besonders hochwertige Modelle verwenden drei verschiedene Prismen – für jede der drei Grundfarben (Rot, Grün, Blau) eines. Bei den Geräten mit nur einem Prisma werden die Grundfarben nebeneinander dargestellt, was zu einem gröberen Bildeindruck führt.

Im Allgemeinen zeichnen sich die LCD–Geräte durch ihren günstigen Preis, ihrem relativ leisen Betriebsgeräusch, ihrer kompakten Größe und der guten Lesbarkeit von Texten aus. Weniger brillieren LCD–Modelle bei der Filmwiedergabe, denn oft kommt es zu Nachzieheffekten und einer mangelhaften Schwarzwertdarstellung (Schwarz wird eher als Grau dargestellt) sowie zum sog. LCD–Memory–Effekt, der das Einbrennen z. B. von Senderlogos bei zu langer heller Beleuchtung bezeichnet. Daher bieten sich diese Geräte eher für Einsteiger an!

DLP–Beamer:

DLP-Technik - HiFi-Online.net
DLP–Beamer (Digital Light Processing) projizieren das Bild mithilfe vieler kleiner Spiegel. Das Licht wird von einem Farbfilterrad in die drei Grundfarben aufgesplittet, die dann nacheinander auf die Leinwand geworfen werden. Die Farbmischung übernimmt das menschliche Auge. Daraus resultiert für einige Menschen bei der Betrachtung der sog. Regenbogeneffekt bei bewegten Bildern, d. h. wenn die Augenbewegung des Zuschauers nicht synchron zur Bewegung des Objektes auf der Leinwand ist, können kurz die drei Grundfarben aufblitzen.

Beamer–Modelle, welche die DLP–Technik nutzen, verfügen über gute Schwarzwerte, Reaktionszeiten und Tiefenschärfe sowie eine hohe Leuchtkraft. Im Gegensatz dazu steht der noch relativ hohe Preis, vereinzelt sehr laute Lüfter, eine blasse Farbwiedergabe, Probleme mit der Darstellung von Grautönen sowie der bereits angesprochene Regenbogeneffekt. Das Problem mit der blassen Farbwiedergabe tritt jedoch nur bei 1–Chip–DLP–Beamern auf. Greifen Sie zu Modellen, die über drei Chips verfügen, können Sie den Nachteil in einen Vorteil umwandeln.

LED–Beamer:

LED-Technik - HiFi-Online.net
Bei den LED–Beamern (Light Emitting Diode) kommen als Lichtquelle Leuchtdioden zum Einsatz. Leuchtdioden (LEDs) sind sehr klein (ca. 1cm) und werden außer in Beamern auch bei neueren Ampeln, Auto–Rückleuchten oder im Verbund als Wohnraumleuchten genutzt. Wie bei DLP–Beamern wird auch hier bildgebend ein DLP–Element genutzt.

LED–Beamern benötigen wenig Strom und können daher auch mit einem Akku betrieben werden, der das Gerät bis zu drei Stunden mit Strom versorgt. Aufgrund der kaum vorhandenen Wärmeerzeugung durch eine hohe Energieeffizienz benötigen LED–Beamer nur wenig Kühlung, was die Geräte vergleichsweise sehr handlich macht. Die Leuchtdiode als Lichtquelle an sich hält bis zu 20.000 Stunden (normale Beamer–Lampen ca. 6.000 Stunden), wird jedoch mit dem Alter immer dunkler. Nachteile dieser Beamer sind die zu geringe Leuchtkraft, welche gerade einmal für ein Bild von einem Meter Diagonale in einem sehr stark abgedunkelten Raum reicht sowie die derzeit noch geringe Auflösung von 800×600 Pixeln. Jedoch hat u. a. Texas Instruments für Mitte 2009 Modelle mit einer Full–HD–Auflösung von 1920×1080 Pixel angekündigt.

LCoS–Beamer:

LCoS-Technik - HiFi-Online.net
Die Liquid Crystal on Silicon–Technik ist noch recht neu auf dem Markt. Hier kommen genau wie bei LCD–Beamern Flüssigkristallpanele zum Einsatz. Doch statt sie wie bei einem LCD–Projektor zu durchleuchten, befindet sich direkt hinter den Kristallen ein Spiegel, sodass die Projektionsoptik letztlich eher der eines DLP–Projektors gleicht.

LCoS–Beamer werden in einer kompakten Bauweise angeboten und liefern scharfe Bilder. Jedoch ist dafür ein Eingangssignal mit fester Auflösung erforderlich. Außerdem kann es zu einem leichten Nachziehen des Bildes sowie dem Einbrennen von Senderlogos (LCD–Memory–Effekt) o. ä. kommen.

Beachten Sie das nicht alle Hersteller für Ihre Beamer den Begriff LCoS verwenden. Bei JVC heißt diese Technik D–ILA–Technologie, bei Sony wiederum SXRD. Mittlerweile verwenden auch erste neue Handys auf dem japanischen Mobilfunkmarkt für ihre Displays LCoS.


Einkaufsberater – Worauf Sie achten müssen!

Vor dem Kauf

Bevor Sie in das nächstbeste Elektrofachgeschäft rennen (oder einen Online–Händler aufsuchen) und sich einen passenden Beamer kaufen, müssen Sie sich noch viele Gedanken bezüglich des Aufstellungsortes des Beamers machen. Das mag Sie verwundern, jedoch gibt es grundlegende Dinge zu beachten. Der Grund dafür ist der: Die gewünschte Bildgröße und der hierfür erforderliche Abstand des Beamers zur Leinwand definieren sich über die Optik des Gerätes. Diese lässt sich nur bei sehr hochpreisen Modellen austauschen.

Für die Größe der Bilddiagonalen sind das Bildseitenverhältnis (z. B. 16:9) und der Sitzabstand des Zuschauers die entscheidenden Faktoren.
Als Faustregel können Sie sich merken: Die erste Zuschauerreihe sollte doppelt so weit von der Leinwand entfernt sitzen wie das Bild breit ist.
Daher trifft man in Wohnzimmern eher selten auf Leinwände, die mehr als zwei Meter breit sind, es sei denn Sie haben Spaß beim Möbelrücken. Cineasten sollten auch an das 7.1–System denken, dass noch ausreichend Platz benötigt.

Doch was bringt die beste Leinwand, wenn Sie gar nicht in den Raum passt? Stichwort: Bildhöhe. Es ist nicht unüblich, dass bereits ein Fernseher aufgebaut ist, um den sich das Surround–System aufstellt. Damit steht der Raum oberhalb der Fernsehkante bis zur Decke, abzüglich ca. zehn Zentimeter für die Leinwandumrahmung als maximale Bildhöhe zur Verfügung. Planen Sie den Einsatz einer ausrollbaren Leinwand, geht noch einmal der Platz für den Kasten unter der Decke von dem Rechenergebnis ab.

Haben wir nun die maximale Bildhöhe herausgefunden, können wir über das Bildseitenverhältnis – als Beispiel hier 16:9 – die Bildbreite errechnen, die eine passende Leinwand maximal haben darf. Sie teilen also nun die Bildhöhe durch neun und multiplizieren sie mit 16. Rechenbeispiel: Ihr Raum ist 280 Zentimeter hoch, Ihr Fernseher endet bei 125 Zentimetern ab dem Boden. Das ergibt nach Abzug der Rahmenbreite (links und rechts je zehn Zentimeter) eine maximale Bildbreite von 255 Zentimetern. (280 Zentimeter minus 125 Zentimeter geteilt durch 9 multipliziert mit 16 minus 10 Zentimeter links minus 10 Zentimeter rechts).

Ist dieser Wert nach Adam Riese und Eva Zwerg nun plötzlich größer als die Hälfte des Sitzabstandes, sollten Sie eher die Bildhöhe etwas reduzieren als einen unangenehm großen Bildeindruck zu riskieren. Nach unserem Rechenbeispiel und der oben genannten Faustregel müsste Ihr Sofa also etwas mehr als fünf Meter von der Leinwand entfernt aufgestellt werden. Die Bilddiagonale können Sie ganz einfach mit einem Taschenrechner herausbekommen. Ziehen Sie die Quadratwurzel aus der Breite zum Quadrat plus Höhe zum Quadrat.

Beamer Deckenmontage - HiFi-Online.net
Haben Sie nun die Leinwand– und Sitzvorbereitungen getroffen, sollten Sie sich überlegen, an welcher Stelle Sie Ihren Beamer platzieren wollen. Bevorzugen Sie eine Deckenmontage, benötigen Sie eine entsprechende Halterung, die in den meisten Fällen mit vier Schrauben in der Decke verdübelt und mit weiteren vier Schrauben fest mit dem Beamer verbunden wird. Da der Beamer „überkopf“ befestigt wird, sprich mit den kleinen Füßen zur Decke, prüfen Sie beim Kauf, ob Ihr Gerät die Fähigkeit besitzt, das Bild horizontal gedreht darzustellen. Achten Sie bei einer Platzierung im Schrank oder Regal darauf, dass die Abluft aus dem Kühler ungehindert entweichen kann und stellen Sie ihn mindestens einen Meter von ihrem Sitzplatz entfernt, damit Ihnen nicht das eventuell laute Lüftergeräusch irgendwann auf den Geist geht. Auf jeden Fall sollten Sie der Bildqualität zur Liebe das Gerät mittig zur Leinwand aufbauen, denn jede Bildanpassung am Beamer beeinflusst nicht nur die Bildqualität, sondern auch die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung – auch bei Modellen mit Lens–Shift.

Ist auch die Aufstellungsfrage gelöst, müssen Sie sich nur noch Gedanken über die Verkabelung machen. Denn an jedem Aufstellungsort müssen Sie zumindest ein Strom– und Signalkabel verlegen. Die Ideallösung hierfür ist natürlich eine Unterputzverlegung.

Verwendungszweck

Film oder Fernsehen? Eine berechtigte Frage, die Sie sich stellen sollten! Wollen Sie mit Ihrem Gerät hauptsächlich DVDs oder Blu–Rays schauen, müssen Sie schon einmal nach einem Beamer Ausschau halten, der das Bildformat 16:9 unterstützt, damit die schwarzen Balken am oberen und unteren Bildrand reduziert werden. Für das normale Fernsehprogramm reicht ein 4:3–Beamer aus, der eine 16:9–Umschaltung unterstützt.

Da man jedoch oft über den ganzen Tag verteilt den Fernseher anschaltet, muss zusätzlich noch auf die Leuchtkraft geachtet werden. Möchte man nur abends Filme schauen, reicht ein Einsteigergerät mit niedrigerer Leuchtkraft aus, da es am Abend sowieso dunkel ist. Benötigen Sie den Beamer für das Fernsehprogramm jedoch eher am Nachmittag, z. B. für Fußballübertragungen, ist das Abdunkeln allein für diesen Anlass auf Dauer etwas umständlich. Daher benötigt Ihr Gerät für einen solchen Anlass eine entsprechend hohe Leuchtkraft und einen hohen Kontrast.

Maßstab für die Leuchtkraft und somit die Helligkeit des Bildes sind die ANSI–Lumen, mit denen die Leuchtkraft auf der Projektionsfläche gemessen wird. Für diejenigen, die den Beamer gern in abgedunkelten Räumen (Keller o. ä.) nutzen, wird meist schon eine Leuchtkraft von ca. 1.000 ANSI–Lumen reichen – tageslichtfähige Geräte hingegen sollten mindestens 2.000 ANSI–Lumen und Kontrastwerte ab 2000:1 haben (Heimkino–Beamer benötigen mindestens 1000:1). Zum Vergleich: Eine 100–Watt–Glühbirne erzeugt auf einer Leinwand eine Leuchtkraft von 1350 ANSI–Lumen.

Aber nicht nur der Verwendungszweck ist ausschlaggebend für die benötigte Leuchtkraft, sondern auch die Raumgröße und der Abstand zur Leinwand. Je weiter der Beamer von der Leinwand weg steht, desto höher muss die Leuchtkraft sein.

Auflösung

Für die DVD–Wiedergabe benötigen Sie eine Auflösung von 1280×720 Bildpunkten – der sog. WXGA–Standard. Eine Auflösung von 800×600 Bildpunkten ist ungeeignet und die XGA–Variante mit 1024×768 Bildpunkten entspricht wieder dem 4:3–Format, weshalb Sie zu einem solchen Modell greifen können, wenn Sie mit Ihrem Beamer hauptsächlich fernsehen wollen. Denken Sie aber bitte nicht, ein XGA–Gerät ist HD–fähig, da es 768 Bildzeilen zeigt, denn auf der Horizontalen bringen diese Gerät nur 1024 Bildzeilen – was zu wenig für HD ist (HD–Ready entspricht 1280×720 Bildpunkten).

Doch egal ob Film oder Fernsehen, Ihr zukünftiges Gerät sollte zumindest „HD–Ready“ sein. Denn nach Planungen der ProSiebenSat1 Media AG sollen bereits 2010 die Kanäle in High Definition auf Sendung gehen (Stand April 2009). Doch vor allem für diejenigen, die bereits einen Blu–Ray–Player ihr Eigentum nennen können, muss der Beamer ein HD–Ready– oder noch besser Full–HD–Logo besitzen. Denn wenn der Beamer dieselbe Auflösung wie die Filme auf der Blu–Ray–Disk unterstützt, nämlich 1920×1080 Bildpunkte, können Sie in Ihrem Lieblingsfilm in Zukunft jedes Detail sehen. Auch wenn Ihr Film noch nicht auf Blu–Ray–Disk erschienen ist, profitieren Sie von der hohen Auflösung des Beamers, denn die neuesten DVD– und Blu–Ray–Player unterstützen das Skalieren des normalen DVD–Bildes (576 vertikale Bildzeilen) auf 1080 vertikale Bildzeilen (ein sog. „Upscaling“).

Ein Full–HD–Beamer besitzt eine Auflösung von 1920×1080 Bildpunkten. Angaben der Hersteller können auch 1080i bzw. 1080p sein. 1080i entspricht der Wiedergabe im Zeilensprungverfahren, 1080p der Wiedergabe im Vollbildverfahren. Weitere Informationen zu Full–HD finden Sie im entsprechenden Heimkino–Wissen–Bericht!

Bildqualität

Gesondert zu den bereits erwähnten Aspekten des Verwendungszweckes, der damit verbundenen Leuchtkraft und der Auflösung, wird hier noch einmal explizit auf Kontrast, Schwarzwerte und die Farbdarstellung der verschiedenen Projektionstechniken eingegangen.

Bekannt dürfte sein, dass der Kontrast sich als Unterscheidung zwischen den hellen und dunklen Tönen definiert. Aber wie viel Kontrast ist sinnvoll? Wenn ein weißes Feld neben einem Schwarzen dargestellt wird, kann das Auge nicht unterscheiden, ob es sich um einen Kontrastwert von 1000:1 oder 5000:1 handelt. Auch in der Wahrnehmung gibt es Grenzen für maximalen Kontrast. Es wäre jedoch falsch, daraus abzuleiten, dass ein Kontrast von mehr als 1000:1 sinnlos ist, wie es oft behauptet wird. Denn die Begründung hierfür ist einfach: In entsprechend dunkler Umgebung gibt es nicht nur den Kontrast innerhalb des Bildes, sondern auch den Unterschied zur schwarzen Umgebung – besonders deutlich wird dies in einem Planetarium. Doch auch im eigenen Heimkino ist ein nahezu unendlicher Kontrastwert erstrebenswert, weil nur mit totalem Schwarz keine Bildgrenzen mehr sichtbar sind. Denn an den Rändern steht nicht Maximalweiß gegen Schwarz, sondern das Restlicht gegen absolute Dunkelheit. Und hier nimmt das Auge noch Unterschiede wahr.
Außerdem gilt: Je höher das Kontrastverhältnis, desto strahlender wirken die Farben. Deshalb gilt für Sie, wie bei jedem anderen Heimkino–Gerät auch: vergleichen – möglichst auch in abgedunkelten Verkaufsräumen. Zudem trägt nicht nur der Beamer, sondern auch die Leinwand einen großen Teil zum kontrastreichen Bild bei. Deshalb sollten nicht nur Heimkino–Enthusiasten an ihren Geldbeutel denken, sondern auch diejenigen, die nur gelegentlich abends eine alte DVD schauen wollen, denn auf einer weißen Raufasertapete verliert selbst das beste Beamerbild enorm an Lichtstärke und Farbe!

Wie bereits im ersten Abschnitt des Berichtes erwähnt, haben die verschiedenen Projektionsarten ihre individuellen Vor– und Nachteile. LCD–Beamer beispielsweise haben derzeit noch Probleme mit der Filmwiedergabe, denn Nachzieh– und Einbrenneffekte sowie eine kaum ausreichende Schwarzwertdarstellung machen diese Geräte nur für Business–Zwecke und für Einsteiger interessant (auch durch ihren niedrigen Preis!).

DLP–Beamer hingegen brillieren bei der Filmwiedergabe durch optimale Tiefenschärfe, Leuchtkraft und Schwarzwerte. Die blasse Farbwiedergabe kann durch den Kauf eines 3–Chip–DLP–Modells ausgeglichen werden. Einziges Manko ist nur der noch relativ hohe Preis und der teilweise doch laute Lüfter.

Die neueren LED–Beamer sind sehr kompakt, bieten aufgrund des geringen Stromverbrauchs den Akkubetrieb an und haben eine dreifach höhere Lampenlebensdauer. Nachteil hier ist jedoch die noch nicht optimal vorhandene Filmwiedergabe sowie die relativ geringe Leuchtkraft, sodass solche Geräte stark abgedunkelte Räumlichkeiten bevorzugen.

LCoS–Beamer funktionieren ähnlich wie LCD–Geräte, liefern scharfe Bilder und werden in kompakter Bauweise angeboten. Leider haben diese Modelle fast dieselben Nachteile, wie die LCD–Halbbrüder: Nachzieh– und Einbrenneffekte!

Lautstärke

Wichtig ist auch, die Geräuschentwicklung des Gerätes zu beachten, denn da gibt es erhebliche Unterschiede. Vor allem die mit einem großen Lüfter ausgestatteten LCD– und DLP–Modelle verursachen eine Geräuschkulisse von bis zu 40 dB! Zum Vergleich: Ein leises Gespräch liegt bei ca. 30 dB. Und gerade bei ruhigen Szenen kann das Pusten des Lüfters nerven. Daher sollten Sie nicht nur darauf achten, dass das Gerät ausreichend entfernt von Ihrem Sitzplatz aufgebaut ist (siehe Abschnitt „Vor dem Kauf“), sondern auch relativ geräuscharm agiert – ein Wert von 30 dB ist jedoch noch OK – wünschenswert wäre hingegen ein Wert, der noch darunter liegt!

Beim Kauf sollte neben der Angabe der Lautstärke auch die Position des Lüfterausgangs im Gehäuse beachtet werden – denn dort ist es am lautesten. Wenn es im Wohnzimmer nicht viele Möglichkeiten gibt, den Beamer aufzustellen, kann dies ein entscheidendes Detail sein!

Erwähnenswert ist auch die Verbindung zwischen Leuchtkraft und Lüfter. Denn je stärke die Leuchtkraft ist, desto heißer wird die Lampe und desto kräftiger muss der Lüfter arbeiten. Der verbraucht zudem noch mehr Strom und wird laut (steigende Drehzahl).

Folgekosten

Beamerlampe - HiFi-Online.netUnabhängig von der Projektionsart haben alle Beamer einen gemeinsamen Nachteil: sie altern! Nach einigen Tausend Stunden (LCD/DLP ca. 4.000 Stunden, LED 20.000 Stunden) müssen die Lampen ausgetauscht werden, was je nach Gerät zwischen 70 und 700 Euro kostet. Besitzt Ihre Beamerlampe beispielsweise eine Lebensdauer von 2.000 Stunden, entspricht dies einer umgerechneten Lebendauer von einem Jahr bei täglicher Nutzung von 5,5 Stunden!

Manche Beamermodelle verfügen über einen Eco– oder Flüstermodus, der neben der Senkung der Lüfterdrehzahl auch noch die Lampe schont. Eine Lampe, die 4000 Stunden glüht, verursacht auf Dauer natürlich weniger Kosten als eine, die 2000 Stunden lang brennt.

Doch um Ihre Kosten so gering wie möglich zu halten, können auch Sie dazu beitragen, Ihre Beamerlampe zu schonen.

  • Vermeiden Sie kurze Einsätze des Gerätes. Wenn Sie z. B. nur die Nachrichten sehen wollen, benutzen Sie besser Ihren Fernseher. Das Ein– und Ausschalten lässt die Lampe sehr stark verschleißen!

  • Schalten Sie Ihren Beamer nach einem Film zunächst in den Standby–Modus. Dann kühlt der Lüfter die Lampe noch für eine Weile. Erst wenn der Lüfter sich abschaltet sollten Sie das Gerät am Netzschalter ganz abstellen.

  • Betrieben Sie den Beamer im bereits oben erwähnten Eco– oder Flüstermodus. Das erhöht die Lebensdauer der Lampe laut Herstellern um bis zu 50 Prozent! Den Eco– oder Flüstermodus finden Sie im Beamermenü oft unter den Punkten „Eco“, „Still“ oder „Kino“.

Anschlüsse

Wie auch bei den Flachbildfernsehern erzielen Sie die besten Bildergebnisse, wenn Ihr Beamer zumindest eine HDMI– oder DVI–Schnittstelle bietet, da diese die digitalen Daten ohne Qualitätsverlust transportieren. Beachten Sie jedoch, dass Sie mit einem HDMI–fähigen Beamer auch einen Receiver Ihr Eigentum nennen sollten, der den Kopierschutz HDCP entschlüsselt, ansonsten freuen Sie sich auf ein schwarzes Bild bei der DVD– und Blu–Ray–Wiedergabe (nur von Vorteil für Mitglieder einer okkulten Sekte)! Für analoge Verbindungen schließen Sie den Beamer über einen YUV–Video–Eingang an. S–Video–Anschlüsse sind weniger zu empfehlen, da die Signalqualität hier merklich nachlässt. Oft wirken die Videobilder beim Anschluss über den Composite–Anschluss flau und unscharf, testen Sie also vorab diese Verbindungsart und weichen Sie gegebenenfalls auf YUV oder HDMI aus. Beachten Sie jedoch: Da Beamer intern digital arbeiten, werden analoge Eingangssignale zunächst digitalisiert, was zu Qualitätseinbußen führen kann. Ist Ihr PC ab und an Signalgeber, kann der Grafikkartenausgang (VGA oder DVI) verwendet werden.

Um sich einen überblick über die verschiedenen Kabelarten zu machen, können Sie auch einen Blick in den Bericht „HiFi- und Heimkino-Kabel“ im Heimkino–Wissen werfen!

Sonstiges

Die meisten Beamer haben noch einige nette Spielereien mit an Board, so beispielsweise ein Zoomobjektiv. Damit können Sie das Bild vergrößern oder verkleinern und passen es so an die Leinwand an. Je größer dabei der Zoombereich ist, umso mehr Spielraum haben Sie für den Abstand des Beamers zur Leinwand. Ohne Zoomobjektiv müssen Sie einen Beamer so lange vor– und zurückrücken, bis das Bild exakt nach unserem Rechenbeispiel die Leinwand füllt.

Ein neueres Feature ist der Bildversatz, auch Lens–Shift genannt. Haben Sie aufgrund der Räumlichkeiten nicht die Möglichkeiten Ihren Beamer wie im Abschnitt „Vor dem Kauf“ mittig zur Leinwand zu platzieren, kann das Bild verzerrt aussehen. Lens–Shift ist eine Mechanik, die das Objektiv verstellt und das Bild wieder gerade rückt. Im Idealfall kann der Projektor das Objektiv horizontal und vertikal verstellen. Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Diese Mechanik funktioniert ohne Qualitätsverlust!

Die Trapezkorrektur gleicht verzerrte Bilder aus; das Bild wird dabei verkleinert. Strahlt ein Beamer das Bild schräg auf eine Leinwand, verzerrt sich das Bild. Um diese Bildfehler auszugleichen, bieten viele Beamer in ihren Menüs die Trapezkorrektur an. Nachteile hier: abnehmende Bildschärfe und graue, ungleichmäßig breite Ränder an den Bildkanten.

Die Speicherung der Einstellungen, beispielsweise der Start im Eco–Modus oder die überkopfdarstellung bei Deckenmontage, beherrschen eigentlich alle Modelle.

Im Rahmen der Green–IT–Offensive vieler Hersteller der Unterhaltungselektronik sollten Sie auch auf den Stromverbrauch (besonders im Standby–Betrieb) achten!

Projektionsfläche

Die Fläche, die Sie „anbeamen“ möchten, sollte im Idealfall eine Leinwand sein. Aber Leinwand ist nicht gleich Leinwand.

Einer der wichtigsten Punkte neben der passenden Größe, die Sie ja nun bereits anhand unserer Beispielrechnung herausbekommen haben, ist ein schwarzer Rand bei der Leinwand, durch den die Bilder noch kontraststärker aussehen.
Für die feste Montage unter der Decke oder an der Wand können Sie zu Rollo–Leinwänden greifen. Manuelle Rollo–Leinwände gibt es bereits für unter 100 Euro. Modelle mit Elektromotor kosten in den meisten Fällen über 200 Euro. Rollo–Leinwände haben oft nur ein dünnes und daher leicht welliges Tuch, was den Bildeindruck verschlechtert. Stativleinwände können Sie für ein Fußballspiel schnell aufstellen und danach wieder verschwinden lassen. Sie sind jedoch häufig wellig (Tipp: lange hängen lassen) und hinzu kommt die Neuausrichtung des Beamers, da Sie die Leinwand ja nicht jedes Mal millimetergenau aufstellen.
Planen Sie Ihr eigenes Heimkino oder haben eine verständnisvolle Frau können Sie auch eine festmontierbare Rahmenleinwand nehmen, die immer perfekt gespannt am selben Fleck hängt, jedoch ohne Tricks auch immer sichtbar ist.

Weiterhin müssen Sie die Leinwand dem Bildformat des Beamers anpassen – sprich eine eher quadratische Leinwand für 4:3–Modelle oder eine eher rechteckige für die 16:9–Wiedergabe.

Woran erkennen Sie nun aber bei der vielfältigen Auswahl eine gute Leinwand? Neben dem schwarzen Rahmen und dem straff gespannten Tuch spielt der Gain–Faktor eine wichtige Rolle. Dieser gibt an, wie hell das Bild auf der Leinwand wirkt, wenn man unmittelbar davor sitzt. Für das eigene Heimkino sind Werte zwischen 0,8 und 1,2 optimal.


Die Inbetriebnahme

Hat alles reibungslos geklappt können Sie mit Ihrem Beamer nun Filme anschauen oder fernsehen. Aber für viele ist das nicht ganz so einfach, da die Handbücher meist auf Fachchinesisch verfasst sind.

  • Wenn Sie einen Fernsehempfänger für Satellit– oder digitales Fernsehen (egal ob Kabel oder Antenne) haben, schließen Sie Ihren Beamer dort an den Video–Ausgang (gelb) an. Die meisten Fernsehempfänger haben einen Scart–Ausgang, aber nur wenige Beamer haben einen Scart–Eingang. Deshalb brauchen Sie oft einen entsprechenden Adapter. Die Tonausgänge des Empfängers verbinden Sie dann mit Ihrer Anlage

  • Nutzen Sie analoges Fernsehen per Kabel oder Antenne, können Sie einen Video–Ausgang Ihres Fernsehers mit dem Beamer verbinden. Während der Wiedergabe mit dem Beamer muss der Fernseher jedoch angeschaltet bleiben. Stellen Sie deshalb dort das Bild auf die unterste Helligkeitsstufe. Den Ton liefert entweder Ihr Fernseher oder bei entsprechender Verkabelung Ihre Anlage.

  • Haben Sie einen Video– oder DVD–Rekorder, können Sie diesen als TV–Empfänger nutzen und Ihren Beamer dort an einen Video–Ausgang anschließen. Zwischen den Fernsehprogrammen schalten Sie dann mit der Fernbedienung des Videorekorders um.


Tipp

Ruckelnde Bilder können Sie oft beseitigen, indem Sie einen DVD–Player mit Vollbildwiedergabe (Progressive Scan) anschließen. Ist der Beamer per YUV–Kalossen, stellen Sie im Menü des Players den YUV–Ausgang auf „Progressive Scan“ um. Bei einer digitalen Verbindung (HDMI der DVI) wählen Sie für die DVD–&iedergabe das Bildformat „576p“ oder „720p“ aus (576 bzw. 720 vertikale Zeilen im Vollbildverfahren). Weiterer Vorteil dieser Einstellung: Das Bild wirkt je nach Beamermodell etwas schärfer.


Hier erhalten Sie einen kleinen überblick über die Preise der aktuellen Beamer (Stand Anfang 2009):

Anzeigeverfahren
Bildformat
Auflösung in Bildpunkten
Preis
LCD
4:3
640×480
ab ca. 150 Euro
LCD
4:3
800×600
ab ca. 250 Euro
LCD
4:3
1024×768
ab ca. 350 Euro
LCD
16:9
964×544
ab ca. 600 Euro
LCD
16:9
1280×720
ab ca. 500 Euro
LCD
16:9
1920×1080
ab ca. 1000 Euro
DLP
16:9
854×480
ab ca. 300 Euro
DLP
4:3
800×600
ab ca. 350 Euro
DLP
4:3
1024×768
ab ca. 450 Euro