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Testbericht Marantz CD6003

Testbericht Marantz CD6003

Testbericht Marantz CD6003

Marantz CD6003 Testbericht auf HiFi-Online.net

Das zu seinerzeit in den USA gegründete Unternehmen Marantz weist eine  große Produktpalette auf. Zu ihr gehört auch der ab 2006 gefertigte CD 5001 OSE. Eine echte Referenz in Sachen CD–Wiedergabe, wenn Sie mich fragen.  Schon deswegen war man sehr verwundert, als Marantz, die heute u. a. mit Denon  unter der D&M Holdings firmieren, einen noch ausgefeilteren CD–Player auf den  Markt warf. Die Rede ist hier von dem CD6002; einem optisch, wie ich finde, eher nicht so ansprechenden Player, der jedoch mit all‘ seinen Features und Finessen in
der Wiedergabe quer durch die Testmagazine und den wichtigsten Meinungen,  nämlich die seiner privaten Zuhörer, punktete. Wen verwunderts da, dass ich mir  einen Test des Nachfolgers nicht entgehen lassen konnte.

Präsentiert wurde der CD6003 erstmals auf der HIGH END 2009 in München. Die Resonanz war entsprechend groß, schließlich wurde gleichzeitig auch das Geheimnis um den auf 500 Stück limitierten High–End–SACD–Player mit dem Namen  „KI–Pearl“ gelüftet. Ab Ende Juli ist das Gerät dann für einen unverbindlichen Verkaufspreis von 399 Euro im Fachhandel zu erwerben.

Nicht selten kommt es vor, dass um ein neues Produkt viel Wind gemacht wird, es im Endeffekt aber diese Werbeversprechen nicht oder nur unzureichend einhält. Genau so geschieht das auch bei Marantz – nur mit einem Unterschied: Das, was angekündigt und versprochen wird, wird auch eingehalten. So z. B. folgendes Zitat  aus der Pressemitteilung: „Wenn Sie eine ausgezeichnete CD–Wiedergabe erwarten,
exzellente Klangqualität, Dynamik und eine klare Detailschärfe ihr Antrieb sind, dann finden Sie im CD6003 genau den richtigen Spielpartner für einen Musikliebhaber.“

Genau das hat sich im HiFi–Online.net Test (wo es, kurz angemerkt, nicht auf irgendwelche Messergebnisse und angeblich objektive Meinungen vieler verschiedener Redakteure in klangoptimierten Räumen ankommt, sondern um den Hörgenuss in den eigenen vier Wänden) bestätigt. Aber bitte lesen Sie auf den nächsten Seiten selbst.

T E C H N I K

Marantz CD6003 Testbericht FrontpanelDer in allen Belangen tadellos verarbeitete CD6003 bringt eine ganze Menge Features mit. So bietet er beispielsweise im Gegensatz zu seinem Vorgänger eine USB–Schnittstelle für den Anschluss eines iPods oder ähnlichen Geräten. Um uns von vorne nach hinten durchzuarbeiten machen wir am besten gleich mit den weiteren Eigenschaften des Frontpanels weiter, denn dort befindet sich ebenfalls ein nützlicher Kopfhörerausgang. Bedientasten ersetzen zudem die wichtigsten Funktionen der Fernbedienung. Leider verfügt der CD6003 nur über eine Standby–Funktion (0,3 Watt), ganz ausschalten kann man ihn nicht, es sei denn, man schließt ihn an eine abschaltbare Netzleiste an. Andersherum bleibt so der D/A–Wandler ständig aktiv.

Den meisten Platz an der Front nimmt jedoch das klar strukturierte und gut ablesbare Punkt–Matrix–Display ein, welches auch über eine Dimmer–Funktion verfügt, also ganz abgeschaltet oder in seiner Leuchtkraft verringert werden kann. Die CD–Text–Funktion des Players, sofern auf der Silberscheibe vorhanden, rundet das vordere Erscheinungsbild noch einmal ab.

Auf der Rückseite finden wir ausreichende Anschlussmöglichkeiten vor. Im linken Bereich befinden sich dabei die vergoldeten StereoCinch–Anschlüsse, gleich nebenan gibt es auch nochmal je einen Koaxial–Digitalen– und Optisch–Digtalen–Ausgang.

Marantz CD6003 Testbericht Rückseite

Doch das Spannende geht nun erst los, denn nun kommen wir zum Innenleben. Jedem Laien fällt gleich auf den ersten Blick die extrem sorgfältige Verkabelung und Detailverarbeitung auf. Die Platinen sind baulich alle voneinander getrennt und solide verschraubt. Das ganze wickelt sich auf auf einer zweifach verstärkten Bodenplatte ab, die den CD6003 mit sieben Kilogramm zu einem echten Boliden heranwachsen lässt.

Marantz CD6003 Testbericht Innenleben

Die Leistungsfähigkeit wird durch ein üppiges Netzteil gewährleistet. Mit der hohen Qualität des CS4398 als Wandler, der von den speziell durch Marantz entwickelten Ausgangsverstärkerstufe, der HDAM–S2, unterstützt wird, gelingt ein geradezu spektakuläres Klangbild, von dem man nicht nur bei der CD–Wiedergabe, sondern auch über den USB–Anschluss profitiert. Eine Steigerung des Klangerlebnisses ist jedoch noch möglich: Mittels des Audio–EX–Modus werden das Display, die Pitch–Kontrolle sowie die digitalen Ausgänge abgeschaltet, was sich spürbar auf die Wiedergabequalität auswirkt. Allâ?? dies schnürt ein Gesamtpaket, das mit einer hohen Auflösung über den gesamten Frequenzbereich (2 Hz bis 20 kHz) sowie einer verbesserten Transparenz (Klirrfaktor 0,002 %) und Tongenauigkeit mehr als überzeugt.

Marantz CD6003 Testbericht Elko

In Sachen Wiedergabefunktionen ist der CD6003 ebenfalls ordentlich bestückt. Eine Anspielautomatik ist ebenso vorhanden, wie der Random–Modus. An Wiedergabe–formaten beherrscht der Player neben der Standard–CD nicht nur die CD–RW, sondern auch die komprimierten Tonformate MP3, WMA und AAC.

Selbstverständlich ist dem Player auch eine sehr gut verarbeitete Fernbedienung beigelegt, mit der alle wichtigen Funktionen des Players aus der Ferne aufgerufen werden können. Ein kleines Manko sehe ich an dieser Stelle in dem Aspekt, dass die Fernbedienung leider keine Hintergrundbeleuchtung hat, sodass man die Tasten auch in dunkleren Räumlichkeiten fehlerlos bedienen kann.

Schnell noch einen Blick auf die tadellose Verarbeitung des Gehäuses:

Marantz CD6003 Testbericht Gehäuseverarbeitung                     Marantz CD6003 Testbericht Gehäuseverarbeitung

K L A N G

Das Thema, was im Endeffekt zählt, ist der Klang. Vielen musikbegeisterten Menschen ist es egal, was für ein D/A–Wandler oder Elko im Gerät verbaut ist, hauptsache es erfüllt seinen Zweck zur Zufriedenheit der Hörer. Ohne viel um den heißen Brei herum zu erzählen, kann ich sagen, dass der CD6003 seiner Bestimmung mit den besten Resultaten nachkommt. Wer seinen Vorgänger, den CD6002 kennt und zu schätzen weiß, wird sich mit diesem Zuspieler noch einen Schwung Freude ins Haus holen. Auch jene, die der digitalen Welt aus Einsen und Nullen eher skeptisch gegenüber stehen, sollten vielleicht einmal ihren inneren „Schweinehund“ überwinden und den Player der kleinen Silberscheiben testen – es lohnt sich!

Ein alter Irrglauben, so meine ich, ist ja immer noch der Grundgedanke: Je besser das Equipment, desto unhörbarer werden schlechte Aufnahmen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das reinster Quatsch ist. Der CD6003 sieht das übrigens genau so. Als einer der ehrlichsten Player seiner Klasse gibt er gnadenlos das wieder, was auf der CD an Qualität vorzufinden ist – mal mehr, mal weniger.

Das modern designte Gerät spielte kompromisslos alle Musikarten durch. Angefangen mit moderneren Alben aus dem Rock– und Pop–Bereich, einigen CDs von Lizz Wright und Jack Johnson, über besten weiblichen Jazz mit Rebekka Bakkens bis hin zu Charles Lloyd – einem der, meiner Meinung nach, besten Tenorsaxofinisten. Als „Test–CD“ herangezogen habe ich von ihm die CD „Lift Every Voice“. Das ganze aus einem einfachen Grund:

Charles Lloyd CoverMit diesem Album demonstriert Charles Lloyd, dass Jazz sowohl Ruhe verbreiten, als auch Unruhe stiften kann. Doch die Wiedergabe des Saxofons sowie des Pianos etc. meistert der Marantz–Player hervorragend, indem er sehr fein, äußerst präzise und räumlich sehr aufgeräumt musiziert. Und das verwunderliche dabei ist, dass er all‘ dies bei einer enormen Lebendigkeit schafft, die schon das ein oder andere Mal verblüfft.

Weitere Songs, die mit dem CD6003 wiedergegeben werden, versprühen eine enorme Detailtreue. Besonders bei prägnant eingespielten Hi–Hats lässt der Marantz keine Schwächen erkennen. Die Hochtonwiedergabe ist punktgenau, offen und deutlich.

Gerade im Vergleich zu, sage ich mal, etwas in die Jahre gekommenen Player, die in vielen Racks ja noch rumstehen mögen, wirkt der CD6003 deutlich agiler.

F A Z I T

Der sehr gut verarbeitete und designte CD6003 ist ein Player für jeden, der hohen Wert auf eine exzellente CD–Wiedergabe ohne jeglichen unnötigen Schnick–Schnack legt. Marantz beweist mit diesem Gerät einmal mehr, dass weniger oftmals mehr ist. Besonders hervorheben möchte ich an klanglichen Eigenschaften die kristallklare Höhenwiedergabe, die Lebendigkeit und vor allem die Detailtreue, die in diesem Modell liegt. Der CD6003 ist ein mehr als würdiger Nachfolger des CD6002 und festigt die Stellung von Marantz als einen der besten Hersteller der HiFi– und Heimkino–Branche.

Marantz CD6003 Testbericht Bewertung

Marantz CD6003 Testbericht Equipment

Marantz CD6003 Testbericht Zusammenfassung